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Notfallvorrat anlegen: Tipps und Tricks für eine sichere Vorratshaltung

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In Zeiten von Unsicherheit und potenziellen Krisen ist es ratsam, einen Notfallvorrat anzulegen. Obwohl wir uns nicht auf monate- oder jahrelange Isolation vorbereiten müssen, ist es dennoch wichtig, für ein paar Tage ausreichend Vorräte zu haben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt einen Vorrat für mindestens 10 Tage. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sinnvoll Vorratshaltung betreiben und welche Aspekte dabei zu beachten sind.

Omas Vorratskammer und ihre Notfall-Versorgung

Es gibt viele Gründe für eine gute und kluge Vorratshaltung. Deshalb finden Sie hier eine Zusammenstellung, was in die Speisekammer gehört.

Mit etwas Gemüse oder Obst kombiniert, müssen Sie dann also nicht gleich in Panik geraten, wenn Sie einmal keine Zeit zum Einkaufen hatten. Auch wenn sich Überraschungsgäste ankündigen, ist man mit einer klugen Vorratshaltung super vorbereitet…

Denn mit einem gut angelegten Vorrat kann man schnell ein leckeres Essen quasi „aus dem Hut zaubern“. Und das, ohne wertvolle Zeit im Supermarkt zu investieren. Für leckere Spaghetti Napoli braucht man beispielsweise nur Nudeln, Tomaten, Zwiebeln und ein paar Gewürze. Oder für Pfannkuchen nur Eier, Mehl und Milch. Es lässt sich also aus dem Vorrat schnell eine Mahlzeit auf den Tisch bringen oder etwas backen. Und frische Zutaten sind schnell besorgt.


Welche Arten der Vorratshaltung gibt es?

Man unterscheidet zwischen Trockenvorräten (Nudeln, Reis, Haferflocken, Mehl, etc.) und Vorräten aus Frischwaren (Obst, Gemüse, Fleisch, etc.). Zur kurzfristigen Lagerung von Frischwaren eignet sich hier der Kühlschrank. Obst und Gemüse können auch in einer Vorratskammer liegen, sofern diese trocken, kühl und frostsicher ist, oder in einem entsprechenden Kellerraum.

Ansonsten können frische Lebensmittel längerfristig in der Tiefkühltruhe, bzw. dem Tiefkühlschrank oder -fach aufbewahrt werden.

Trockenvorräte sollten unbedingt in dichten Vorratsgläsern oder -dosen gelagert werden, da man so Verklumpung, Nährstoffverlust oder gar Schimmel und Schädlingsbefall zu vermeidet. Für Trockenvorräte eignet sich vor allem ein geräumiger Küchenschrank oder auch eine Vorratskammer. Außerdem können hier Konservendosen aufbewahrt werden.

Gewürze: Salz, Pfeffer (weiß und schwarz), Paprika, Curry, Oregano, Thymian, Majoran, Muskat, Lorbeerblätter, Gemüsebrühwürfel, gekörnte Brühe, Tomatenmark, Ketchup.

Frische Kräutertöpfe drinnen oder draußen: Basilikum, Rosmarin, Thymian, Salbei, Petersilie, Schnittlauch.

Grundvorrat   haltbar
Reis / 4 kg6-12 Monate
4 kg Zucker / 4 kg2 – 3 Jahre 
Salz / 2 kg2 – 3 Jahre
Öl, Pflanzenfett / 2 kg6 – 12 Monate
Fleischkonserven / 4 kg1 – 2 Jahre 
Fischvollkonserven / 2 kg4 – 10 Monate
Wasser / 4 Kisten

Dieser Grundvorrat sollte je nach Haltbarkeit der einzelnen Lebensmittel regelmäßig ausgetauscht und ergänzt werden. Außerdem kann man ihn durch andere Lebensmittel abrunden und erweitern.

  • Mehl, Grieß, Haferflocken, Hartbrot, Hülsenfrüchte, kochfertige Suppen, Trockenobst, Marmelade, Honig, Dauerwurst, Räucherspeck, Dosenmilch, Käse in Dosen, ungemahlene Gewürze, Kaffee, Tee und Obstsäfte

Mit einem Vorrat für alle Fälle kann man sich bei „Überraschungs-Besuchen“ aus der Klemme ziehen. Denn mit schnell zubereiteten Gerichten, kalten Platten oder im Ofen oder Grill überbackenen Toastgerichten liegen Sie immer richtig.

  • Lachs, Thunfisch, Ölsardinen, Sardellen, Würstchen, Ragout fin, Gulasch, Stangenspargel, Mischgemüse, Gewürzgurken, Mixed Pickles, Oliven, Erdbeeren, Ananas, Aprikosen, Käse folienverpackt, Ochsenschwanz-, Hühnercremesuppe, Tomaten-, Orangen- und Grapefruitsaft.

Die Vorratshaltung für den Single- oder Studentenhaushalt

Bei Single- oder Studentenhaushalten gestaltet sich die Vorratshaltung etwas anders. Es ist ratsam, regelmäßig zu Beginn des Monats den Bedarf an Nahrungsmitteln zu überprüfen. Denn folgende Nahrungsmittel sollten vorhanden sein:

Beutelsuppen:
Ochsenschwanz-, Pilz-, Tomaten-, Spargel-, Hühnersuppe, Zwiebelsuppe, Fleisch- und/oder Gemüsebrühe

Beutelsoßen:
Helle Soße, braune Soße, Zwiebelsoße, Tomatensoße

Gewürze:
Salz, Zucker, Pfeffer, Kapern, Ketchup, Senf, Essig, Öl, Zitronen, Paprika, Muskat, Röstzwiebel, Butter, Margarine, Vanillezucker, Mayonnaise, Rosinen, Mandeln

Nährmittel:
Reis, Nudeln, Grieß, Mehl, Kartoffelpüree-Pulver, Kartoffelklöße, Speisestärke, Eier

Gemüsekonserven:
Bohnen, Erbsen, Spargel, Karotten, Gurken, Suppen, Ravioli, Reisfleisch, Hühnerragout, Pilze, eingelegte  Gurken, Rote Beete, Sauerkraut, Rotkohl, Mais

Obstkonserven:
Erdbeeren, Ananas, Pfirsiche, Cocktailfrüchte, Pflaumen, Kirschen

Fleisch- und Fischkonserven:
Gulasch, Rinderbraten, Wurst in Dosen, Bockwürstchen, Thunfisch, Heringsfilet in verschiedenen Soßen, Ölsardinen

Süßspeisen:
Puddingpulver, Götterspeise, Obstcreme-Pulver, Soßenpulver, Gelatine

Getränke:
Kaffee, Instant-Pulver, Tee, Kakao, Dosenmilch, H-Milch, evtl. alkoholische Getränke

Bestandsaufnahme: Platz schaffen und Überblick behalten

Bevor Sie mit dem Anlegen eines Notfallvorrats beginnen, sollten Sie zunächst einen Überblick über bereits vorhandene Vorräte schaffen. Gehen Sie Ihre Speisekammer durch und entsorgen Sie abgelaufene Lebensmittel oder notieren Sie sie, um sie bald zu verbrauchen. Notieren Sie außerdem, welche Lebensmittel Sie bereits haben und welche noch ergänzt werden müssen. Eine geordnete Vorratskammer ist die Grundlage für eine effektive Vorratshaltung.

Vernünftige Einkäufe: Hysterie vermeiden und auf länger haltbare Lebensmittel setzen

Beim Anlegen eines Notfallvorrats ist es wichtig, vernünftige Einkäufe zu tätigen und nicht in Hysterie zu verfallen. Kaufen Sie nur Lebensmittel, die Sie und Ihre Familie gerne essen. Es ist nicht notwendig, spezielle Lebensmittel für den Notfall zu kaufen, sondern achten Sie einfach darauf, dass sie länger haltbar sind. Orientieren Sie sich bei der Menge an Ihrem üblichen Verbrauch und der Haltbarkeit der jeweiligen Produkte.

Geeignete Lebensmittel für den Notfallvorrat

Es gibt einige Lebensmittel, die sich besonders gut für einen Notfallvorrat eignen, da sie lange haltbar sind. Dazu gehören unter anderem Reis, Nudeln, Zucker, Mehl, Öl, Hülsenfrüchte, Nüsse, Müsli, Knäckebrot, Zwieback, Vollkornbrot, Einmachgläser (Tomatenpulpe, Marmelade, Kompott, Eintopf), Schokolade, Honig, Trockenobst, Backpulver, Trockenhefe, Kekse, Wasser, Getränke, H-Milch, Milchpulver, Salami, Instant-Produkte, Kaffee, Tee, Salz, Konservendosen und vieles mehr. Diese Lebensmittel sollten regelmäßig aufgefüllt werden, sobald sie zur Neige gehen.

Vorratshaltung, Notfallvorrat
Clevere Vorratshaltung…

Selbstgemachte Vorräte und Vorratshaltung

Neben dem Kauf haltbarer Lebensmittel können Sie auch selbstgemachte Produkte für Ihren Notfallvorrat verwenden. Marmelade, Eingemachtes oder selbstgekochte Eintöpfe eignen sich hervorragend für eine langfristige Vorratshaltung. Wenn Sie über einen geeigneten Raum verfügen, können Sie auch Kartoffeln, Zwiebeln und Obst lagern. Achten Sie jedoch darauf, dass die Lagerbedingungen geeignet sind und die Lebensmittel nicht verderben.

Einfrieren von Lebensmitteln

Eine weitere Möglichkeit, Vorräte anzulegen, besteht darin, Lebensmittel einzufrieren. Allerdings ist es wichtig zu bedenken, dass ein kompletter Notvorrat unabhängig von der Stromversorgung sein sollte. Für das Zubereiten von warmen Mahlzeiten empfiehlt es sich daher, einen Campingkocher bereitzuhalten. Die Vorratshaltung durch Einfrieren sollte als Ergänzung zu anderen lang haltbaren Lebensmitteln betrachtet werden.

Hygieneartikel und andere wichtige Vorräte

Neben Lebensmitteln sollten auch Hygieneartikel, wichtige Medikamente, Kerzen, Teelichter, Zündhölzer, Taschenlampen, Batterien und ein Campingkocher in Ihrem Notfallvorrat vorhanden sein. Sorgen Sie dafür, dass Sie für verschiedene Situationen gewappnet sind und alle notwendigen Vorräte zur Hand haben.

Regelmäßige Überprüfung und Verbrauch der Vorräte

Es ist wichtig, regelmäßig die Vorräte zu überprüfen und diese auch zu verbrauchen. Achten Sie darauf, dass ältere Produkte zuerst verwendet werden, indem Sie neu gekaufte Ware nach hinten räumen. So stellen Sie sicher, dass die Vorräte stets frisch und haltbar sind. Eine regelmäßige Rotation der Vorräte ist der Schlüssel zu einer effektiven Vorratshaltung.

Energiequellen

Denken Sie auch über alternative Energiequellen nach, um sich im Notfall mit Strom zu versorgen. Batterien, Solarladegeräte und Powerbanks können dabei helfen, Ihre elektronischen Geräte am Laufen zu halten. Auch Kerzen und Streichhölzer sollten im Notfallvorrat nicht fehlen.

Rezeptideen für den Notfallvorrat

Um Ihren Notfallvorrat abwechslungsreich zu gestalten und die vorhandenen Lebensmittel zu nutzen, können Sie Rezepte entwickeln, die auf die Vorräte zugeschnitten sind. Mit den richtigen Rezepten können Sie auch in Krisenzeiten schmackhafte Mahlzeiten zubereiten und die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen.

Für leckere Pfannkuchen benötigt man nur Eier, Mehl und Milch.

Fazit: Notfallvorrat als Vorsorge für alle Fälle

Das Anlegen eines Notfallvorrats ist keine übertriebene Maßnahme, sondern eine sinnvolle Vorsorge für mögliche Krisensituationen. Indem Sie lang haltbare Lebensmittel und andere wichtige Vorräte bevorraten, stellen Sie sicher, dass Sie und Ihre Familie in Notfällen gut versorgt sind. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Vorräte und achten Sie darauf, diese auch zu verbrauchen. Mit einer gut organisierten und durchdachten Vorratshaltung sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet.

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen nur als allgemeine Richtlinien und stellen keine spezifische Beratung dar. Bitte beachten Sie die Empfehlungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie örtliche Vorgaben und Vorschriften.

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Bildquellen

  • Lebensmittel: © monticello / 123rf.com
  • Küche: © tan4ikk / 123rf.com

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