Feste feiern

Weihnachtsbaum – Brauchtum

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Woher kommt der Weihnachtsbaum?

Ohne einen geschmückten, von Kerzen hell erleuchteten Weihnachtsbaum ist für die meisten Menschen das Weihnachtsfest nur schlecht vorstellbar, besonders wenn es Kinder in der Familie gibt. Die funkelnden Tannenbäume sorgten aber nicht schon immer für die festliche Stimmung. Die Geschichte der Christbäume reicht nur wenige Jahrhunderte zurück. Erst seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind die geschückten Bäume allgemein verbreitet.

Ursprung

Seinen Ursprung hat der Weihnachtsbaum im heidnischen Brauchtum. Bereits im Mittelalter verzierten die Menschen Haus und Hof mit den immergrünen Zweigen von Tanne, Wacholder und Mistel.

Die ersten Weihnachtsbäume gab es im 15. Jahrhundert. Die Freiburger Brüderschaft der Bäckerknechte schmückte 1419 einen Baum mit Obst,  gefärbten Nüssen und süßen Backwaren. So standen die frühen Weihnachtsbäume in Spitälern und Zunfthäusern.

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts gab es auch in manchen Wohnstuben reicher Patritzier Weihnachtsbäume. Diese waren allerdings noch nicht mit Kerzen geschmückt, sondern üppig mit Äpfeln, Papierschmuck und vielerlei Zuckerwerk.

Die Buchsbäume, über die Liselotte von der Pfalz im Jahr 1708 schrieb, strahlten dann mit hellem Lichterglanz und sahen „allerliebst“ aus. Die sehr teuren Wachskerzen konnten sich nur die Reichen leisten und erst nach der Erfindung von Stearin und Paraffin in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte auch das einfache Volk Kerzen auf den Zweigen befestigen.

Weihnachtsbaum



🎄 Das Weihnachtsbäumlein 🎄

von Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:

Das war am Weihnachtsfest so grün,
als fing es eben an zu blühn.

Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grünen Nadeln warn’n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.

Bis eines Tags der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm –
Hei! Tats da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

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